Aus Liebe zum Detail
„Viele Leute, die so ein Hobby früher mal hatten, haben es wieder für sich entdeckt“. Das hat dazu geführt, dass die ersten Ausstellungen nach Corona in Holland übermäßig besucht waren. Es gibt Leute, die können eine halbe Stunde an so einer Anlage stehen und die Details bewundern. „Schau mal ein Fahrrad, und da liegen Bremsschuhe auf der Lok“. In der Tat, da liegen sie. Detailverliebte kommen bei dieser Anlage voll auf ihre Kosten.
Die 3,5 m breite Modelleisenbahn auf Spur H0 zeigt eine kleine Stadt in Mitteldeutschland, die von einer eingleisigen Lokalbahn bedient wird. Die Szenerie spielt im Jahr 1963, als Dampflokomotiven noch häufig im Einsatz waren, aber auch die ersten Dieselloks aufkamen. Es gibt nicht viele Anlagen in Mannheim, die noch komplett analog betrieben werden. Altbach 1963 ist eine davon.
Die 1960er Jahre als Vorbild
Am Bahnhof Altbach sehen wir, wie Züge einander kreuzen sowie Rangiermöglichkeiten, um Güterwagen be- und entladen zu können. Darüber hinaus gibt es ein zusätzliches Gleis für einen Schienen-Straßen-Bus, der die umliegenden kleinen Dörfer erreichen kann, ohne sich auf den eigentlichen Gleisen zu bewegen.
Ein vielseitiger Zugverkehr kann durch einen Schattenbahnhof mit fünf Gleisen realisiert werden. Diese Modellbahn zeigt viele charakteristische Aspekte der 60er Jahre und ist äußerst detailreich gestaltet. Der Hintergrund besteht aus einer Kombination aus Fotografien und Bemalungen, unterstützt durch eine eigene LED-Beleuchtung entlang der Strecke.
Alle Häuser, Gehwege, Straßen und Autos wirken realistisch veraltet. Sehr schön anzusehen ist diese Anlage, selbst bei wenig Licht. Die Beleuchtung der Gebäude, Laternen und Autos kommt da gut zur Geltung. Aber der Betrieb bei Nacht hat da seinen ganz besonderen Reiz.
Die Modellbahn als Geschichtenerzähler
„Ich liebe auch kleine Szenen, die etwas erzählen“, schwärmt Ronald Heijne, und zeigt dabei auf eine Grube des mechanischen Stellwerks, in dem sich die Umlenkrollen befinden. „Und anscheinend scheint da etwas nicht zu funktionieren, denn diese Grube ist normalerweise geschlossen. Sie ist aber offen und man kann die Umlenkrollen sehen. Es sind viele Leute drin und man kann erkennen, dass hier etwas nicht stimmt. Und der Herr mit der roten Mütze informiert schon, wie lange es noch dauert“. Modellbau vom Feinsten.
Konzipiert wurde die Anlage so, dass viele der Lichthauben, Verbindungsbögen etc. für andere H0-Anlagen mit einem völlig anderen Thema verwendet werden könnten. Das eröffnet eine ganz andere Perspektive, auch für die Zukunft. Ronald Heijne hat bei dieser Anlage sehr viel selbst gestaltet, denn das ist ja das richtige Hobby. Da können wir ihm nur zustimmen.
Mehr von Ronald Heijne und seiner Modellbahn findet man auf seinem YouTube-Kanal