Das Unterrichtsfach Informatik gab die Initialzündung für die Entstehung dieses Projekts. Am Anfang ging es darum, dass die Schüler praktische Beispiele für elektronischen Schaltungen haben wollten, die sie im Unterricht gelernt hatten. Ein Lehrer kam dann auf die Idee, eine kleine Modelleisenbahnanlage zu steuern. Inspiriert auch durch einen Wettbewerb („Modellbau und Schule“), der dann den Startpunkt setzte. So entstand bereits 1995 das erste Modul: der alte Schattenbahnhof. Das Schuljahr 1996/97 war dann der Startschuss für die Arbeitsgemeinschaft. Seit dem Jahr 2005 wird das Projekt vom Regierungspräsidium auch als Begabten-AG anerkannt.
Die Geschichte der Modellbahn-AG des Thomas-Mann-Gymnasiums liegt daher länger zurück als wir es auf den ersten Blick vermuten.
Besonderheit: ein Drittel der Modellbahn AG ist weiblich
Heute zählt die Arbeitsgemeinschaft der Schule rund 30 Mitglieder. Auf der INTERMODELLBAU in Dortmund sprachen wir mit Simon und Mathilda über das Projekt. Beide sind aktive Mitglieder der AG und Schüler dieses Gymnasiums. Simon meinte, das Thema Modellbahn hätte ihn schon immer interessiert und als es die AG gab, ist er natürlich sofort hin. „Ich fand es immer cool, ich habe als kleines Kind schon Züge geliebt und auch den Landschaftsbau. Mich interessiert auch das Technische daran. Ich finde es generell alles sehr schön“, schwärmt Simon. Mathilda dagegen ist eher beim Thema Diorama angesiedelt. Landschaften gestalten, sich verschiedene Lebenswelten für Menschen und Tiere auszudenken macht ihr ganz besonderen Spaß.
„Es ist schon ein bisschen klischeehaft, dass sich die Jungs um die Technik kümmern und wir Mädels, dass die Figuren wieder kleben oder wenn irgendwas kaputt ist, dass wir es ausbessern“, merkt Mathilda an. „Aber natürlich gibt es auch technikbegeisterte Mädchen und andersherum.“ Mittlerweile sind ungefähr ein Drittel der AG-Mitglieder weiblich.
Eine Anlage mit vielen Highlights
Die Modulanlage besteht aus einer zweigleisigen Hauptstrecke und einer eingleisigen Nebenstrecke. Hinzu kommen eine Ringstadtanlage inklusive verschiedener Sondermodulen. Das ermöglicht einen unkomplizierten Auf- und Abbau. Gesteuert wird die Anlage digital. Für das Thema Landschaft stehen viele Streckenmodule mit detaillierten Szenerien und verblüffenden Funktionen zur Verfügung. Die Anlagenhöhe ist 90 cm, was speziell Kindern eine gute Sicht auf die Anlage ermöglicht.
Highlights hat die Anlage viele, wobei die Feuerwehr mit dem brennenden Haus den größten Fanclub hat. Das Haus kann tatsächlich rauchen, was täuschend echt den Eindruck erweckt, als würde es brennen. Und die Feuerwehr kann sogar echtes Wasser spritzen. Eine feuchte Überraschung für nicht wenige Bewunderer der Anlage, wovon ich mich selber überzeugen konnte. Aber auch der Zoo, die Kirmes und das Schwimmbad sind nicht weniger faszinierend. Und wer Pferde mag, kommt auch auf seine Kosten. Eine filigran gestaltete Voltigieranlage mit einem Pferd an der Longe, das sich verblüffend echt im Kreis bewegt. Diese Modellbahnanlage ist ein echter Blickfang auf der großen Modellbahnausstellung!
Fazit RAILBOOK: Großes Kino!
