Eine Besonderheit dieser Anlage ist, dass sie extrem lange Züge fahren lässt, manche davon gut 12 m bis zu 93 Wagen. Angesiedelt ist die Modellbahnanlage im grünen Mittleren Westen der USA, genauer in Iowa. Betrieben wird die zweigleisige Hauptlinie von der Union-Pacific Railroad. Ort der Handlung ist sehr landwirtschaftliches geprägtes County mit ihren fiktiven Städten Lotzburgh und Dakoty-City. Mit ihren Bahnanlagen und dem Rangierbahnhof ist die Union Pacific der größte Arbeitgeber in der Region. Hinzu kommen weitere Arbeitsplätze in den Verwaltungen und Fabriken.
„Wichtig war uns, dass wir Amerika nicht nur als Großstadt darstellen wollen und hier auch mal die ländliche Seite zeigen möchten“, so Stefan Bückmann. Das ist definitiv gelungen.
Vom Traum zur Wirklichkeit – auf der INTERMODELLBAU 2023
Das erste Modul ist bereits 2008 entstanden, und danach ging es immer weiter. Mittlerweile ist die Anlage 17 m lang und 2 m breit. Getrennt wird die Anlage durch eine gemalte Kulisse. Beeindruckend ist vor allem das Modell der Stadt Dakota City im Format 1 x 2 m. Alle Geschäfte sind beleuchtet und eingerichtet. Erster Kommentar einer Amerikanerin, die diese Anlage gesehen hat: „You built my hometown“. Ein schönes Kompliment, besonders wenn man bedenkt, dass diese Stadt nur nach Bildern und Videos gebaut wurde und von den Leuten der Interessengemeinschaft davor noch nie jemand in Amerika war. Modellbau as its best!
Warum ausgerechnet Amerika?
„Einer der Gründer der Anlage hat immer schon amerikanische Schienen- und Straßenfahrzeuge gesammelt und wollte dann irgendwann seinen Traum verwirklichen, diese dann auch präsentieren zu können. Das ist das Ergebnis“, erläutert Stefan Bückmann auf der INTERMODELLBAU in Dortmund rückblickend.
Gleichen neben Dakoty-City befindet sich ein kleines Industriegebiet, inklusive Kühlhaus. Dort wird u.a. Getreide verladen, mit Rangiermöglichkeit und Punkt zu Punkt Verkehr für das verladene Getreide, das zur Mühle auf der Hauptseite geliefert werden kann.
Im ländlichen Bereich sehen wir eine Farm mit großen Ackerflächen. Macht alles sehr großzügig bemessen. Auch die ländliche Seite zu zeigen und nicht nur Amerika als Großstadt, war den Wuppertalern Modellbauern wichtig. Weiter geht’s dann mit einem kleinen Bahnbetriebswerk einer privaten Bahngesellschaft, die den Lokalverkehr betreibt und auch Wartungsleistungen für Fremdunternehmen anbietet. Daher findet man in diesem Bereich immer Lokomotiven diversester Bahngesellschaften.
Modellbahn – inspiriert von Alfred Hitchcock
Es folgt das kleine Lotzburgh, benannt nach einem der Gründer dieser Anlage. Ins Auge sticht sofort die Alfred Hichcock Elementary School. Wer den Film „Die Vögel“ hat, bekommt jetzt ein Déjà-vu. Die Polizei ist schon da, denn besorgte Eltern haben die ersten Raben gesehen!
Und selbst der berühmteste deutsche Modellbahner – Hagen von Ortloff – wurde auf dieser Modellbahnanlage verewigt. Die Wuppertaler zeigen ihn inmitten von Dreharbeiten. Welch eine Ehre! Es folgt der städtische Bereich von Dakota-City mit einem Container-Terminal und den entsprechenden Verlademöglichkeiten. Und natürlich Abstellbereiche für Lokomotiven und Waggons. Dort können die wirklich sehr langen Züge bewundert werden. 12 m lang mit 93 Wagen sieht man nicht alle Tage. Real fahren solche Züge in den USA sogar mit über 150 Wagen. Sehr gängig dort, auch heute noch. Im Hintergrund ist eine schöne Industriekulisse zu sehen: eine Mühle, ein Schrottbetrieb und ein Holzhandel. Ein Highlight ist in diesem Bereich das Eishaus. Ohne Fenster, aber mit voller Inneneinrichtung, was man auf einem Monitor ganz oben sehen kann. Ups, in dem Eishaus arbeiten Pinguine!
Abschließend sehen wir das große Bahnbetriebswerk mit Lokomotiven der verschiedensten Bahngesellschaften.
10 von 10 Punkten sagen wir. Bean’s US Modelrailroad ist definitiv eine der schönsten Modellbahnanlagen auf der INTERMODELLBAU Dortmund.
