„Wir sind mit dieser Anlage bereits 99 Mal bei irgendwelchen Veranstaltungen gewesen. Und der Erbauer unserer Anlage, Gründungsmitglied Klaus Friedrich, konnte aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr mitkommen – er ist 88 Jahre – und wir wollten ihm zuliebe die 100 vollmachen“, sagt Günter Schippers vom Club der LGB Freunde Rhein-Sieg e. V. Gesagt, getan, geschafft.
RAILBOOK gratuliert!
Fast alles selbst gebaut
Was sofort an dieser eindrucksvollen Anlage auffällt, sind die vielen Fachwerkhäuser und der dreigleisige Bahnhof. Die Oberleitung ist komplett selbst gebaut, auch wenn die Steuerung zwischenzeitlich digital verläuft. Die Kleinstadt Meckenheim mit ihren schönen Fachwerkhäusern diente als Vorbild. Zu sehen sind neben dem großen Bahnhof, dem Rathaus und einigen Geschäften auch eine Gaststätte mit Biergarten und zwei Kirchen. Und natürlich der große Bauernhof. Alles, was bei dieser großen Gartenbahn zu sehen ist, wurde selbst gebaut.
Betrieben wird diese Modellbahn der Spur G im Wesentlichen mit Nachbildungen der Schweizer Rhätischen Bahn. Moderne Drehstromlokomotiven kommen ebenso zum Einsatz, wie klassische Lokomotiven aus vergangenen Zeiten. Unter anderem das Rhätische Krokodil. Güterzüge fahren dort ebenfalls, natürlich, wobei zu speziellen Anlässen auch Dampfloks zum Einsatz kommen.
Sorge um den Nachwuchs
Der LGB Club aus Mönchengladbach hat 150 Mitglieder, wobei aber nur knapp 20 wirklich aktiv mitarbeiten. Insbesondere um den Nachwuchs macht sich Günter Schippers große Sorgen. „Es sind immer die dieselben Leute. Die Alten sind die Vorreiter, die auch das Interesse nach Außen zeigen.“ Anders als die Jugend, die kaum noch Interesse zeigen würde. „Da stehen Sie auf verlorenem Posten“, bemerkt Schippers nachdenklich. Besonders, wenn man an die Pflege der Anlage denkt. Es ginge natürlich nicht nur ums Fahren.
Wie es weitergeht
Und wie ist es um die Zukunft dieser Anlage bestellt? „Dass man sich hinstellt und sagt, so, jetzt ist die Anlage fertig, das gibt’s nicht“, merkt Schippers an, „Wir haben jetzt angefangen, ein etwas größeres Industriegebiet zu bauen. Mit Containerverladung und kleiner Raffinerie. Bei einer kleineren Anlage geht es jetzt darum, eine Zahnradbahn zu bauen, die dann in die Berge fährt. Also es ist immer was zu tun!“ Das glauben wir sofort.