Übersicht Gängiger Anlageformen
Jede Modelleisenbahn hat ihr eigenes einzigartiges Aussehen. Das ist einer der Gründe, warum dieses Hobby so viel Spaß macht und die kreativen Köpfe verschiedene Anlageformen Entwickelt haben. Egal ob wenig Platz oder welcher Maßstab, es gibt für jeden Modelleisenbahner die optimale Lösung:
Die Plattenanlage - die ursprünglichste Form
Der Bau einer Modellbahnanlage auf einer Holzplatte, die in der Regel aus Sperrholz mit einer Stärke von mindestens 10 mm besteht, ist weit verbreitet. Sie ist dem Fußboden vorzuziehen, da sie die Möglichkeit bietet, die Landschaft mit Gips und anderen Materialien zu gestalten, Straßen zu streichen oder mit Folie zu bekleben; außerdem können Beleuchtungskörper angebracht werden.
Plattenanlagen sind bei deutschen Modellbahnern eine beliebte Anlageform, da sie am einfachsten zu bauen sind.
Die beiden Hauptnachteile ergeben sich zum einen aus der Schwere. Ein 1 cm dickes Holzbrett ist irgendwann zu schwer und biegt sich unter seinem eigenen Gewicht durch. Zweitens ist unsere Realität nicht zweidimensional und aufgrund der flachen Platte sind Unregelmäßigkeiten wie Bäche, Flüsse, Brücken, Docks usw. schwieriger zu konstruieren als ursprünglich gedacht.
Plattenanlagen gibt es auch als sog. Fertiganlagen. Natürlich wäre ein ernsthafter Modellbahner mit einer solchen Anlage nicht zufrieden, da sie ihn auf die vordefinierten Gleise beschränkt und die Möglichkeit einschränkt, seine eigenen Ideen zur Geländegestaltung umzusetzen.
Wandanlagen - Betrieb über mehrere Räume möglich
Wandanlagen sind Modellbahnen, die die Wände in die Anlage mit einbeziehen und die Gleise oft vom Boden aus aufbauen. Wandverlauf heißt auch einen etwas geringeren Platzbedarf, aber sie sind so konstruiert, dass sie über die gesamte Länge der Wand verlaufen.
Modelleisenbahnanlagen dieser Bauart gelten als besonders schmal. Die Tiefe ist einstellbar; in bestimmten Fällen ist für eine zweigleisige Hauptstrecke nur eine Tiefe von 20 cm erforderlich. Je tiefer sie gebaut wird, desto mehr Gestaltungselemente können entlang des Gleises angebracht werden.
Um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten, werden in der Regel zwei kreisförmige Schleifen an beiden Enden angebracht. Von Vorteil ist neben dem, dass Wandanlagen nicht unbedingt viel Platz brauchen, dass deine deutliche Trennung zwischen den Landschaften möglich ist, also Flüsse und Gebirge. Auch könnte die Lokomotive samt Wagons durch mehrere Räume fahren.
Modulare Anlagen - die flexible Form
Modulare Anlagen verwenden ein ein austauschbares System, das Modellbahnanlagen mehr Flexibilität in Bezug auf Design und Größe ermöglicht. Hier gibt es verschiedene Spezifikationen, von denen die bekannteste die FREMO-Norm ist.
Sie beschreibt die Höhe eines Moduls, die Platzierung der Gleise, die Löcher für die elektrischen Anschlüsse und so weiter. Dadurch können die Module frei ausgetauscht und kombiniert werden. Das hat den Vorteil, dass der Aufbau einer Anlage in mehreren Phasen erfolgen kann. Außerdem lässt sie sich beim Transport leichter auseinandernehmen und wieder zusammenbauen.
Alphabet-Anlagen - die Buchstabenform
Alphabet-Anlagen sind vielleicht die komplexesten Anlageformen, da sie eine komplizierte Planung erfordern, um sicherzustellen, dass alles korrekt mit den auf den Gleisen verwendeten Buchstaben übereinstimmt.
Alphabet-Anlagen werden aufgrund ihrer Struktur, die den Buchstaben nachempfunden ist, so genannt. Die vier beliebtesten Formen sind das L, das U, das E und die geschlossene O-Struktur.
Der Zugang zum Inneren der Anlage kann entweder über einen Deckendurchgang oder eine Klappbrücke erfolgen. In einigen Fällen gibt es auch Zungen- und Kammformen. Mit diesen Formen können spezielle Themen wie Häfen, Städte und Industriekomplexe nachgebildet werden.
Offene Anlagen - der Hundeknochen
Auch darf die offene Modellbahn Anlage nicht unerwähnt bleiben. Sie bezieht sich nicht so sehr auf eine bestimmte Art der Anordnung, sondern vielmehr auf ein Gleisdesign.
Der Gleiskreis hat die Form eines Hundeknochens, was den Eindruck erweckt, dass im mittleren Teil zwei Gleise parallel verlaufen, wie auf einer echten Eisenbahnstrecke, wo ein Zug in entgegengesetzter Richtung ankommt und abfährt. Offene Anlagen sind daher Anlagen, bei denen der Zug aus der gleichen Richtung zurückkehrt, in welche er gerade gefahren ist.
Die Fertiganlage - nicht nur für Anfänger
Zahlreiche Hersteller (Märklin, Roco, Piko, Kato) bieten vorgefertigte Modelleisenbahnsets an, die komplett aufgebaute Szenen enthalten, bei denen nur noch die Gleise hinzugefügt werden müssen.
Startpackung bestellen, auspacken, aufbauen – Anlage fertig.
Für passionierte Hobbybastler ist dieser Ansatz eher nicht geeignet, da er weder ihre handwerklichen Fähigkeiten noch ihre Kreativität ausschöpft. Das Bastelvergnügen ist für viele Modellbahner das Wichtigste. Deshalb eignet sich diese Art von Modelleisenbahnanlage am besten für Personen, die Züge fahren sehen wollen, ohne selbst daran zu arbeiten. Aber auch das kann großen Spaß machen und große Faszination ausüben.